Samstag, 21. Juli 2012

Ohne Worte

Der Tisch bedenkt mit leeren Zigarettenschachtel, leeren Bierflaschen und Kaffeetassen, aus denen der Kaffeesatz der letzten Tage herauszulesen ist.

Die Knie an die Brust gedruckt sitz sie nachts um 3 Uhr auf ihrem Küchenstuhl. Ihr Schmerz ist anders - brutaler - bis an die körperliche Grenzen und darüber hinaus.

Schweigen - kurze Sätze - und das versinken in die eigenen Gedankenwelten.

Meine Welt liegt da draussen - zum greifen fast nahe - und doch seit heute weiter entfernt. Begegnung mit Orten - die ohne nicht wirken - nicht wirken können oder auch nicht wirken sollen.

Mein derzeitige Maximum des Schlafkonsum ist nach wenigen Stunden erreicht - und auch da hat sie mich mal wieder überholt - 2 Stunden - mehr scheint ihr Geist ihr nicht zuzumuten.

Bei Knuth dränge ich sie förmlich - etwas was zu essen - doch man erkennt, dass sie nur auf der Flucht ist - unmöglich stehen zubleiben - sie muss laufen.

Auch ich muss laufen - die Sekunden werden zu Minuten, die Minuten werden zu Stunden - keine Reaktion. Hätte ich es erwartet? Nein - aber ich habe es gehofft, schalt es in meinem Kopf und lacht mich für diese Törichkeit aus. Was hätte ich den Erwartet?

Wir laufen zwei Stunden - still - durch Menschenmengen - und wünschten uns beide einen andere Begleitung.

Wir drücken uns, wir halten uns - weil es manchmal keiner Worte bedarf. Und doch muss ich es wissen - wäre er der Richtige bis zum Lebensende? Vielleicht war es nicht die Frage an sie - es war die Frage an mich - die ich schon immer weiss. Nur, dass sie noch die Möglichkeit hat - ich hingegen …

Ein letzter Kaffee am Tisch - wir schalten das Radio aus - zu viel Herzschmerzmusik - ein Versuch die Situation zu überspielen - wir wissen, dass wir für einander da sind - auch in 10 Jahren.

Der Kilometeranzeiger steigt kontinuierlich - würde ich jetzt noch umkehren - ich würde - aber der Kilometeranzeiger bleibt bei 445 stehen.

Es wird keinen weiteren Versuch geben - das sag ich Dir -
schalt es mir erinnernd in den Ohren. Und ich muss es akzeptieren.

Und trotzdem weiss ich, das die Nacht kurz wird - so wie ihre.

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