Mittwoch, 9. April 2014

Unsortierte Gedankennachträge …























… der letzten Wochen.

Nach dem Abbiegen an der Esse-Tankstelle spüre ich, wie sich mein Körper versteift - nicht wegen den gefahren Kilometern die letzten Stunden - sondern weil ich ein Stadtgebiet durchfahre - in dem ich tendenziell jemanden begegnen könnte. In der kurzen Fahrtzeit ertappe ich mich, das ich nach Hunden - ja sogar Kinderwagen Ausschau halte. Alles ist möglich - auch wenn ich noch nicht mal weiss, ob das Stadtviertel wirklich noch der Wohnsitz ist - und ich wüsste nicht, was ich in diesem Augenblick machen würde. Weiterfahren oder anhalten. Auf der Elbchausee atme ich durch - und doch etwas enttäuscht - Unwissenheit schmerzt mehr.

Grün-gelbe Spuren - am besten wenn sie noch ins Schwarze übergehen. Das spüren jener welcher, wenn man sich am nächsten Tag hinsetzt. Unter jedem Finger eine Münze - stehend an der Wand - ohne diese dabei loszulassen. Vier Stunden vorher nicht zu essen, damit der Würge-/Brechreiz nicht so heftig ist. Und noch einiges mehr, das in ihrem Kopfkino - in ihrem devoten Spiel eine Triebfeder aufzeigte. Vieles sieht man den Menschen nicht an - ihr inneres Monster - jeder geht mit dem Leben anders um - ich verabschiedete mich und ging. Nicht aus Angst - nur es ist nicht mein Konstrukt - ich brauche mehr - tieferes - alles andere wäre nur die eigene Hilflosigkeit für den Moment verdrängen.

Nach sechsmonatiger Funkstille meldete sie sich wieder - so brauchte mir nichts zu erzählen - mir war schon seit Längerem bewusst, dass sie wieder die gleiche Dummheit begonnen hatte, wie die Jahre zuvor. Nur mit der Tatsache, das sie diesmal zum Ende hin im Krankenhaus lag - er eine Anzeige wegen Körperverletzung bekam und wieder ihr ganzen Leben in einem Trümmerhaufen liegt. Traumatabewältigung, seelische Gewalt und Abhängigkeit - so nennt sie Ihre Therapie - und glaubt, nach zwei Stunden wäre sie schon auf einem guten, weiten Weg.

Die Abhängigkeit von einem Menschen - ob Körperlich oder Seelisch - rational nicht zu erklären und doch vergisst man so oft, wie dieses Konstrukt auch andere Menschen verletzten kann.   Wie man zum Spielball wird - bis man es merkt.
"Wie geht's Dir?" Nachts um 00:00 Uhr - implementiert aus meiner Sicht nicht wirklich die Frage, das man die Wahrheit wissen möchte - dazu muss man die richtigen Fragen stellen - und erst wieder etwas aufbauen. Hinweise über die diversen F*ckpartner ob männlich oder weiblich und den Konsum diverser stimmungsverändernden Stoffe wirken nicht wirklich.

Im Keller habe ich noch einen Hundekorb - für die grössere Variante eines Vierbeiners - wenn ich für die Journalistin als Hundesitter für zwei Tage einspringen muss. Und doch widerstrebt es mich - weil ich ihre Intention spüre und meine eigene weiss - da hilft der Promi-Faktor wenig. Interessante Ansichten, Gespräche - manchmal das richtige Gespür und die richtigen Fragen - doch meine Körperhaltung verrät mich - ich sehe es selber an mir - ob es die Gegenseite sieht?

47 kg auf 1,73 m - Job in einem Prestigunternehmen der Kosmetikbranche - und nicht zu wissen, das man die letzten 20 Jahre sein Leben verpasst hat - sei es mal ein Buch zu lesen. Manchmal kann man mich wirklich noch erstaunen - von so viel Naivität vor dem Leben. Aber alle Jane Austin-Verfilmungen kennen.

Grenzen werden überschritten - um zu verletzten - um den Machtkampf weiterzutragen - um seine eigenen Forderungen passgenau auf dem Schachbrett zu positionieren. Ehrverletzung und Geld - leider immer ein Faktor. Und dabei geht es nicht nur um 100qm - es geht um weit mehr.

Meine erste Burlesque Show - und die Erfahrung, das ein vorheriger Gang in die Kombüse, scheinbar die Alkohlaufnahme von Jever ins Blut verringert - Zwei Menschen um mich herum, die mir sehr wichtig sind - zwar beide durchgeknallt - aber auf eine ehrliche, direkte und intelligente Art.

Aufschwung - Drehung - perfekte Landung. Machmal sind es die kleinen Momente - wenn Du das Leuchten in den Augen siehst, das Du richtig gelegen hast mit dem Geschenk. 10 - aber die Stangenhöhe bereits auf 1,85 m - im Angesicht meines Schweisses und mit der Wasserwaage - und dem Testschwung.

Der Totgesang über die Schreibtische - wenn man aufeinander trifft - keine Worte mehr - ein Kapitel wird geschlossen - die letzten Tage sind angebrochen. Bedauern? Schuldzuweisungen? Nein - nur die Gedanken schwirren um das Versagen - typisch Deutsch.

Nach den Osterhorrorfeiertagen - ein paar Tage Strand und Wind in Holland - Gedanken hängen lassen - geniessen. Und doch überkommt mich der Gedanke - einzuladen - da mir etwas fehlt.

Manchmal vermisse ich die Gespräche am Küchentisch - und den Geschmack von …. - Gin Tonic.


Wie geht es Dir?
 Wenn ich den obigen Text lese - müsste
man meinen, das meine Gedanken derzeit
schwermütig sind - aber genau das Gegenteil
ist der Fall.
Ich geniesse das Neue, das Alte, das Wiederkehrende,
das Planlose und das Planbare.
Zu sehr hat mir das Leben in den letzten Wochen
seine ganzen Facetten gezeigt.
Das Leben ist kein Ponyhof
- aber Du entscheidest, was Du willst
und was Dir nicht gut tut.
Und wann Du die Tüte aufgerissen wird.