Dienstag, 29. Oktober 2013

Pünktlich um 00:01 Uhr ...

...  startete vorletzte Nacht der Glückwunschmarathon - der erst heute vormittag mit einigen Nachzüglern enden sollte.

So ein Glückwunschmarathon ist ein gutes Spiegelbild der derzeitigen Lebenslage - Freunde kommen und gehen - oder zeigt feste Bindungen auf, die sich schon seit vielen Jahren unzerrüttelbar gefestigt haben - oder kleine Possenspiele die sich Jahr für Jahr wiederholen..


Schauen wir uns einmal die Gratulatenliste etwas genauer an:

65,51 % aller Gratulanten waren weiblicher Natur (wobei die direkte Blutsverwandtschaft einmal nicht mit eingerechnet wurde). 

Mit 28,94 % der weiblichen Gratulanten hatte ich in meinen bisherigen Lebensjahren sexuellen Kontakt.

Ein Gratulant hat sich erst mit 25 Jahren zu seiner Homosexualität geoutet.
 
Ein Gratulant habe ich in einer prikären Situation auf der Toilette "erwischt" - er ist heute Deutschland-Chef einer grossen Agentur.
 
Drei Gratulaten würde ich als Bi-Sexuell bezeichnen - einer weiss es noch nicht genau.
 
Fünf Gratulanten habe ich über mein Blog kennengelernt - und einige mit Herz.
 
Die kürzesten Glückwünsche kamen piktografisch aus Frankfurt, die lautesten Glückwünsche aus Berlin, die entfernteste Gratulatin ist derzeit 10.353,33 km (Manila) entfernt - gefolgt von 8.996,10 km (San Francisco).
 
Ein Gratulant geht nächstes Jahr in ein thailändisches Kloster - trotz 5jährigem Sohn.
 
Mit einer Gratulantin hatte ich Sex in einer H&M-Umkleide.
 
Zwei Gratulatinnen haben offiziell bestätigt gemacht Brüste.
 
Zwei Gratulanten bekommen in den nächsten 3 Monaten Nachwuchs - 3 Mädchen.
 
Eine Gratulantin war die erste Frau, mit der ich Sex hatte.
 
Eine Gratulantin habe ich zutiefst verletzt - und doch denkt sie einmal im Jahr an mich.
 
Ein Gratulant hat bereits den Iron Man auf Hawaii absolviert.
 
Eine Gratulantin weiss immer noch nicht, das ein anderer Gratulant (und Ex-Freund von ihr) - seit sechs Jahren einen Sohn hat - mein Patenkind - sie sind seit 5 Jahren getrennt.
 
Eine Gratulantin ist nach mir zu ihrem Ex zurückgegangen - und gescheitert.
 
Mit 16 habe ich auf/an einem Friedhof blankgezogen - eine Gratulantin war anwesend.
 
Mit einer Gratulation kann ich am  besten stundenlang am Küchentisch sitzen - bis in die Nacht hinein.

Zwei Gratulantinen haben nach der Trennung mit mir meine Geschenke über ebay versteigert (Kenntnisse über den Verbleib der maßgeschneiderten Stiefel und div. Kleidungsstücke liegen mir nicht vor).

Zwei Gratulanten haben mich viel Geld gekostet.

Eine Gratulantin hat mir letztes Jahr einen Wasserkocher geschenkt - Ausdruck der verblieben Verbundenheit. 

Eine Gratulantin werde ich immer lieben.

Die Hamburger Gratulationengruppe ist gespaltet in HSV und St. Pauli-Fans - die Kölner einheitlich zum FC.

Ich könnte jetzt noch weiter ins Detail gehen - von Küchentischen, Parkhäusern, Hunden, Freundschaft, Liebe, Sex, Spielzeug und und und....

... aber ich bin mehr gespannt, wie die nachfolgenden 365 Tage werden..


Dienstag, 22. Oktober 2013

Es gibt Momente ...

... da will ich dem kleinen Kerl gerne rückblickend ins Ohr flüstern können.

Dinge sagen, die er besser nicht machen sollte, anders machen sollte, lassen sollte - wenn er in den jeweiligen Situationen ist.

Aber dann denke ich mir, das es Schwachsinn ist - er soll genau das erleben, wie es war - dem Butterfly Effekt zum Trotz - es war so viel wundervolles dabei - das ich nie mehr missen möchte. Auch wenn ich einige Dinge anders gemacht hätte.

Nur nimm Sonnencreme mit, wenn Du mit 18 Jahren alleine 13 Stunden mit Deinem Wagen nach St. Tropez fährst und dort erschöpft am Strand einschläftst - zur Mittagszeit.

Und vergess die Condome nicht, solltest Du einmal in einer lauen Nacht unterm Southern Cross stehen.

... und hör öfters auf das Herz anstatt dem Kopf.

Montag, 21. Oktober 2013

Schon einmal ...

... beim Orgasmus die Augen aufgehabt?"

An für sich eine einfache Frage, wenn man nicht einmal genauer darüber nachdenkt. Hatte ich schon einmal - wenn ja, wann und mit wem - oder warum eigentlich nicht - wäre es anders - intimer - persönlicher - peinlicher - was würden wir offenbaren - wäre es besser - wäre der Fick, der Orgasmus besser - oder die Beziehung tiefer?

Oder verschliessen wir sie - um nicht zu zeigen, das die Gedanken woanders sind - an einem anderen Ort - an einer anderen Zeit ....

... und resultiert die Härte, das Extreme, der Schmerz, das unbeändige Empfinden - nur daraus, weil wir keine Gedanken haben verschwenden wollen?

-GedankengangimHerbstlaub-
























Mittwoch, 16. Oktober 2013

Wahre Liebe ...

… denke ich - als ich mal wieder Nachts nackt auf dem Balkon stehe.

War es damals Liebe? - wurde ich vor Kurzem gefragt, die ich damals empfunden hätte. Und ich antwortete - ohne zu überlegen, das es wahre Liebe war.

Aber weiss man das in diesem Moment - oder kann man dies nur Rückblickend betrachten - und wenn es Rückblickend ist - dann ist es Vergangenheit - es ist beendet - kann es dann überhaupt wahre Liebe gewesen sein?

Also war es nur Sympathie - guter Sex - der dieses Gefühl ausgelöst hat?
Nein - auch wenn der Sex mehr als gut war - war es mehr - was ich nicht wirklich in Worte fassen kann - vielleicht war es auch das stimmige Gefühl zusammen im Nachhinein.

Oder Du deutest es als wahre Liebe, weil Du es vermisst - weil es einfacher ist, sich an vergangene Gefühle zu erinnern als neue zuzulassen? Zulassen würde ich es - aber ich weiss, welches Gefühl in mir sein muss - damit ich weiss, das es richtig ist.

Sex? Ich bin zu alte für schlechten Sex - man lernt nie aus.

Es ist kalt auf dem Balkon - zurück unter die übergrosse Bettdecke - auch ein Relikt aus alten Zeiten - ich bin anpassungsfähig - in vielen Dingen.

Dienstag, 15. Oktober 2013

Forget ...

... ALL THE 
BULLSHIT & DRAMA 
AND LIVE YOUR 
FUCKING LIFE 
WITH A SEXY SMILE 
ON YOUR FACE.

Interessantes Fundstück "The riddle of experience vs. memory von Nobelpreisträger Daniel Kahneman auf TED.com".

Über das erlebende Ich (jetzt) und das erinnernde Ich (Vergangenheit) - wobei scheinbar das erinnernde Ich eine viel höheren Stellenwert einimmt - uns sogar in zukünftigen Verhaltensmustern beeinflusst hindern.

Über Erinnerungseinheiten - die einen Anfang und ein Ende haben - und wie alleine das Ende die komplette Erinnerungseinheit dominiert. Egal, ob 95 % der Erinnerungseinheit positiv verlaufen ist - sind die letzten 5 % negativ - so bleibt die komplette Erinnerungseinheit negativ im emotionalen Sinne. Das Ende überlagert die komplette Erinnerungseinheit.

Passt auf Einiges im Leben, wenn man es unter diesem Gesichtspunkt betrachtet.




Freitag, 11. Oktober 2013

Einatmen ...

... ausatmen, einatmen, ausatmen ...

Wenn die "Meisterin" des Nebensatzes wieder zugeschlagen hat, bleibt einem nichts anderes übrig, als sich auf die Atmung zu konzentrieren und zu beruhigen.

Vielleicht sollte ich es langsam mal mit Yoga versuchen - oder mir das Gehirn rausblasen lassen.

Donnerstag, 10. Oktober 2013

Und dann ...

... stellt man zuhause fest, das entweder das Haltbarkeitsdatum bereits um Längen überschritten ist, die Ware doch kleiner ist, als die Mogelpackung aufzeigt, die Melonen doch nicht mehr so frisch und saftig sind oder man doch jetzt lieber Hunger auf etwas deftig Feuriges hat, als die mitgenommene leichte Kost.

Und ganz ehrlich - das frische Gemüse und Obst sah bei diesem Licht auch um Lichtjahre frischer aus - als bei ihnen in der heimischen Obstschale.

Sie kennen das doch - auch die Bannen sehen nicht mehr so kräftig und gross aus - haben breits braune Druckstellen von den vielen Händen, die sie bereits begrabelt haben - und auch die erworbenen Messer aus dem Bonuspunktesortiment sind nicht mehr wirklich scharf - so wie sie angepriesen wurden. Und von den Rotweinen nicht zu sprechen - deren Etiketten von vollmundig und fruchtigem Geschmack sprechen ...

Achja - und einkaufen muss ich heute auch noch.

Dienstag, 8. Oktober 2013

Esther, Sabine, Julia ...

..., Martina - und wie sonst noch die Namen der illustren Frauenrunde am gestrigen Abend lauteten, die sich in der örtlichen Kneipe im Hinterzimmer trafen.

Und ich!

Und der einzige (Gott-sei-Dank!) gemeinsame Nenner in dieser Runde - oder der Grund meiner Anwesendheit, das scheinbar unsere Kinder in die gleiche Klasse gehen - nein - nicht erst seit ein paar Tagen - schon länger - und trotzdem wurden Klassenfotos herausgekramt, um das jeweilige Elternteil mit dem Kind und Namen in Verbindung zu setzen.

Wahrlich ein unschöner Anblick, wenn 17 (!) Frauen erst einmal 45 Minuten benötigen, um sich und ihre Kinder zu sortieren - gepaart mit Anekdoten über die Freizeitaktivitäten (ich sag nur Olympiastützpunkt), Krankenhausbesuchen (welches ist das beste Krankenhaus in der Umgebung), Terminplanungen -  und mit Cola und diversen Alkoholika den Redeschwall und die Lautstärke noch verstärkt auszubauen.

Das Schlimmste jedoch war das Halbwissen -  und mir tut jeder Lehrer heutzutage leid, der sich mit solchen Eltern rumschlagen muss - es wurden Begriffe wie Inklusion, Ansätze der Zusammenlegung von 1-4. Klasse, Lehrpläne, Hospitanz, Verteilungsstunden einfach in den Raum geworfen - und nach der Pflicht der Schule und Lehrern geschrien gerufen - weil ihr Kind scheinbar nicht auf dem 150% aktuellen Bildungsniveau steht.

Nein - liebe Eltern - sie haben nicht das Rund-um-Sorglos-Paket gebucht, wenn sie ihr Kind in die Schule geben - auch wird es nicht automatisch ein Anwärter auf den Nobelpreis in Medizin sein. Sie haben auch noch Pflichten - und dann setzten sie sich mal Nachmittags oder Abends neben ihr Kind und lernen gemeinsam - anstatt die linke Hand in der Chipstüte zu haben und die rechte im Hosenbund.

Und dann schaue ich wieder in die Runde - und denke mir - so stelle ich mir das Publikum in einem Schwingerclub vor - wahrscheinlich ein Grund, warum ich ein solches Establishment noch nie aufgesucht habe - weil Hübsch ist anders. Und bei so etwas würde mir Einiges vergehen - aber sowas von Einiges.


Montag, 7. Oktober 2013

Was ist ...

... eigentlich aus der Flasche Vodka geworden, die beim letzten Übernachtungsbesuch in den Kühlschrank befördert wurde?

Ich hätte Lust, die Bodendielen unter mir zu spüren, den Rücken an der Wand - laute Bässe und ein gut gefühltes Glas - und schauen, wie tief das Gespräch diesmal geht - die gesicherte Oberflächigkeit mal ausblenden - doch sie ist und bleibt wahrscheinlich zu intelligent für mich.

Oder auf eine Einladung zu Kittencal´s Italian Melt-In-Your-Mouth Meatballs hoffen und alle Details für die #pornofinca im nächsten Jahr zu besprechen. Wobei ich noch bei einem Detail hadere - aber es ist ja noch ein wenig Zeit ...

Oder gar zum HSV gegen den 1. FC Köln im Dezember - mit Erinnerungswert - beim letzten Jubelschrei wurde ich mit Missmut bestraft. Lange ist es her - doch immer noch gut in Erinnerung - nicht nur das Fussballspiel - doch rote Karte bleibt rote Karte.

Auch Frankfurt steht weit oben auf der Liste - extreme Intelligenz gepaart dem Blick auf das upgefuckte Leben - direkt, ehrlich, offen, chaotisch, trotzig - und doch genau richtig.




Von nackten ...

... Brüsten und Frauen in Schie*ser-Unterhosen - könnte ich jetzt berichten. Die ihren Anfang in der 13. Kölner Theater Nacht nahm - eine Tanzauführung - die in den ersten Minuten glich, als würde ich an einer Aufführung der Waldorfschule teilnehmen. Mehr Ausdruckstanz als eine koordinierte Darstellung. Doch von Minute zu Minute - und härten Beats und Dröhnen der Bässe wurde es nicht nur Optisch anspruchsvoller. Nur der Özil-Verschnitt unter den fünf sehr beweglichen und hübschen Tänzerin störte das Bild ein wenig. Und letztendlich fragte ich mich, warum ich noch nie eine Tänzerin gedate habe - bewegen können die sich wenigstens ziemlich gut - und die diversen Rückenansichten hatten auch etwas ansprechendes, während ich gedanklich einen Abzählreim aus der zweiten Reihe durchführte.

Weiter ging es durch die Nacht - Comedy - politische Kabarett - muffige Kellertheater und eine Aufführung von jungen Schauspielstudenten und die Definition von diversen Süchten.


Letztendlich waren die verschiedenen Location, die dieses Jahr den Rahmen bildeten, das wirklich wahre Highlight...

Weiterhin könnte ich jetzt von steilen Weinberghängen berichten - gesichert nur durch einen schmalen Tritt - einem kindlichen Wagemut, der mich beeindruckt hat - von Federweisser und Touristenströmen - in diesem Fall von Horden holländischer Nachbarn -  von Aussichten und einsamen Wegen durch die Hänge und Wälder an der Mosel ....

Letztendlich ein kompaktes und stimmiges Programm über das lange Wochenende - wenn man(n) derzeit nicht das Gefühl hat, man ist derzeit "Mary Poppins" und hat mit mehr als nur einem Kind zu tun.

Ich dachte, die Frauen von heute stehen auf beiden Beinen, sind stark, selbstsicher, können Situationen einschätzen und überblicken und fordern doch auch ein. Aber nein - manchmal fühle ich mich, als sässe ich in einem Sandkasten und muss darüber diskutieren, wer jetzt das rote und das gelbe Sandspielzeug wann wie lange benutzen darf - aber nein - nicht, wenn die Situation auftritt - sondern nachher - alleine - quasi als Nachbereitung. Und wehe, es liegen leichte Abweichungen in der selbstbestimmten Lebenswegcheckliste vor - dann bricht eine Welt zusammen - die mit Fussstampfen quittiert wird. Oder es wird versucht meine Vergangenheit - sei es die Beziehung zu meinen Eltern oder meine Beziehung zu Hamburg - zu analysieren und auf die Gegenwart zu projizieren, um das Gegebene zu hinterfragen und einzustufen. Dann muss ich innerlich lachen - weil, man an das eine nicht heran kommt und zweitens ich zu abgebrüht für das andere bin.

Ich bin nicht Mary Poppins - und das ist verdammt gut so - ich tanze und singe nicht springend durch die Welt und muss zu jedem freundlich sein - ich weiss, wer mir wichtig ist und wer mir die Kraft raubt.

Das Leben ist nicht gradlinig und auch pfurzen Einhörner keine Glitzerwolken.