Donnerstag, 18. September 2008

Lifelogger

„Die "Lifelogger" nutzen die derzeit verfügbaren Möglichkeiten, tatsächlich ihr eigenes Leben aufzuzeichnen – manche als Video- und Audiostream, andere über digitale Spuren ihrer Aktivität am Computer. Manche halten sie für Vorreiter eines großen Trends: "Lifelogging ist unvermeidbar. Früher oder später werden alle Menschen ihre Aktivitäten aufzeichnen wollen", sagt Eric Horvitz, für Adaptive Systeme und Interaktion verantwortlicher Forscher bei Microsoft Research.“

Ich frag mich gerade, ob ich das auch machen würde bzw. mein eigenes Leben oder Lebensabschnitte im Nachhinein noch einmal zu betrachten. Klar, man könnte diese Sequenzen nutzen, um nachher zu behaupten, das dies und das wirklich so passiert ist. Aber will ich mir wirklich alle Erinnerungen wieder hervor holen? Das Leben besteht nicht nur aus tollen und grandiosen Momenten. Es gab auch schon schlechten Sex , schlechte Dates oder Momente, an denen man anstatt zu handeln, einfach weg geschaut hat. Und von den Kleiderauswahlen und Frisuren über die Jahre will ich ja gar nicht erst sprechen. Will ich mir diese persönlichen Peinlichkeiten und Hilflosigkeiten wirklich noch einmal anschauen? Wahrscheinlich würde Youtube und Konsorten einen noch grössen Zulauf erhalten, da es auf einmal eine Flut von Filmen geben würde, an denen man die Welt teilhaben möchte. Von Homemade-Videos auf Youpo*n ganz zu schweigen.

Wie war das noch einmal früher? Man wollte unbedingt das Tagebuch seiner Freundin lesen. Und mal ganz ehrlich – im Nachhinein wollte man doch besser nicht wissen, was dort alles drin stand!

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