Freitag, 30. Mai 2008

Freitag

Anlassbezogenes Gedicht

Über die Verführung von Engeln

Engel verführt man gar nicht oder schnell.
Verzieh ihn einfach in den Hauseingang
Steck ihm die Zunge in den Mund und lang
Ihm untern Rock, bis er sich naß macht, stell
Ihn das Gesicht zur Wand, heb ihm den Rock
Und fick ihn. Stöhnt er irgendwie beklommen
Dann halt ihn fest und laß ihn zweimal kommen
Sonst hat er dir am Ende einen Schock.

Ermahn ihn, daß er gut den Hintern schwenkt
Heiß ihn dir ruhig an die Hoden fassen
Sag ihm, er darf sich furchtlos fallen lassen
Dieweil er zwischen Erd und Himmel hängt —

Doch schau ihm nicht beim Ficken ins Gesicht
Und seine Flügel, Mensch, zerdrück sie nicht.

* Bertolt Brecht 10. 02. 1898 - 14.08.1956

Oft zitiertes und veröffentlicht - aber heute sehr passend für mich.

Mittwoch, 28. Mai 2008

Telefongespräch

"Ich muss jetzt kurz an der Tankstelle halten - ich brauch unbedingt was zum lutschen"

Liegt es am Wetter, am Mondzyklus oder nur mal wieder an meinen männlichen Gedankengängen - das ich heute bei diesem Satz am Telefon - unweigerlich an den neu eingeführten Service von Shell denken musste - nämlich an den Tankwart.

Erinnerungen VI

Manche Dinge haben auch ihre guten Seiten.

Auf jedenfall hast sie jetzt einen neuen Brausekopf für die Dusche. Nachdem ich im Eifer des Gefechtes die Duschstange aus der Halterung gerissen habe.

Nächtliche Gedanken

Wenn ich nachts auf dem Balkon sitze, wünsche ich mir oft, ich hätte ein Fernglas. Um einen Blick zu riskieren, in ein anderes Fenster, in eine andere Wohnung, in eine andere Welt.

Aber vielleicht ist es genau das, was ich meinem ganzen Leben lang bereits mache. Ich riskiere Blicke in andere Welten und trete, wie durch ein Fernglas, in neue Welten ein. Lerne neuen Leuten kennen, andere Blickwinkel und Einblicke, sammele gute und schlechte Erfahrungen, entdecke neue Seiten an mir, zögere bei so machen Schritten und bin bei anderen Schritten unerschrocken, machmal warte ich nur ab um den richtigen Augenblick zu erwischen oder festzustellen, das ich ihn verpasst habe, Und doch weiss ich, das ich immer wieder am anderen Ende des Fernglases stehen werde - in meiner Welt.


Manchmal muss man das Fernglas beiseite legen und an der anderen Wohnungstür klingeln und eintreten.

Dienstag, 27. Mai 2008

Mittwoch, 21. Mai 2008

Erinnerungen V

Prinzessin: "Geht es noch? Fahr bitte vorsichtig. Ich möchte nicht, das meine Mutter mich SO sieht, wenn Sie uns aus dem Wagen rausschneiden"

Dienstag, 20. Mai 2008

Kompatibilität

Ehrlich gemeinte Komplimente kann ich anderen Personen sehr gut mitteilen bzw. vermitteln. Nur, wenn ich selber Komplimente erhalte, fühle ich mich immer ein wenig "verlegen", obwohl ich ingeheim darauf gehoffte habe, dieses "Feedback" zu erhalten.

Die Kompatibiltät einiger Dinge bedürfen zwar in der Regel keine Worte - aber so manches Wort erheben die Kompatibiltät in noch höhere Sphären.

Dominoeffekt

Der heutige Tag hatte eigentlich sehr gut angefangen. Jedoch bewirkte ein kurze Anruf bzw. eine Absage eine Kettenreaktion wie beim Umfallen von Dominosteinen. Und ich weiss, das diese Kettenreaktion eine bestimmt, mir sehr wichtige Person traurig stimmen wird.

Aber ich weiss auch, das es noch öfters zu solchen Kettenreaktionen kommen wird - als Kopf-hoch und das Beste daraus machen - es lohnt sich auf jeden Fall.


Donnerstag, 15. Mai 2008

Nackte Tatsachen

Der Raum füllt sich langsam, als ob jemand ein geheimes Zeichen zum Eintreten gegeben hat. Im fahlen Licht spürt man, wie die Blicke durch den Raum wandern und jeder die nackten Körperzonen des Anderen taxiert. Ich selber schließe die Augen, spüre das harte Holz unter mir und versuche die optimale Position für mich zu finden, um auf das vorbereitet zu sein, was gleich passieren wird. Meine Hände wandern in meinen Nacken, über meine Arme und meine Schenkel. Ich spüre, wie sich die Stimmung sich im Raum verändert. Und nicht nur die Stimmung ändert sich, man spürt die Hitze, die mit Gewalt aus allen Poren dringt. Die Atemgeräusche werden lauter. Mir selber fällt das Atem jeden Sekunde schwer und ich kann nur noch einen klaren Gedanken fassen: Wann bist Du endlich mit diesem verdammten Aufguss fertig!.

Aber ich muss gestehen – nach ein paar Stunden Sauna und Relaxen fühle ich mich immer wie neugeboren.

Dienstag, 13. Mai 2008

Tannenzäpfle



Ort: Privatparty Offenburg
Anno: 2006
Bier: Tannenzäpfle aus der regionalen Brauerei

Ort: Kiezkneipe, Hamburg
Anno: Pfingsten 2008
Bier: Tannenzäpfle - Szenebier

So langsam wundere ich mich über nichts mehr!

Ausspruch der Woche

"Die besten Pornos zeigt das Leben"

Ich & Charlotte

Pfingstmontag beschloss ich, nach einem wunderschönen und intensiven (unter Kumpels würde ich jetzt sagen "ziemlich geilen") Wochenende, den Abend gebührend bei einem Kölsch in meinem Lieblingsbiergarten zu beenden.

Also schwang ich mich aufs Rad mit Geld, Kippen und meiner derzeitigen Lektüre und radelte Richtung Biergarten.

Nach ein paar kurzen Blicken durch die Runde und zwei kurzen "Hallo-wie-gehts-
dir-und-wir-haben-dich-ja-schon-lange-nicht-mehr-gesehen"-Gesprächsrunden, platzierte ich mich etwas abseits, bestellte mein Kölsch und vertiefte mich alsbald in Charlotte.

Ich muss gestehen, dass ich lange nicht mehr beim lesen so gelacht habe. Und so manche Erzählung von Charlotte bzw. Helen, hat mich an Geschichten erinnert, die auf div. Klassenfahrten in meiner Jugend geschehen sind. Ach waren das noch Zeiten, als die Mädels weisse Vanillahosen trugen, "Wahrheit oder Pflicht" zur rudimentären Abendveranstaltung gezählt wurde und uns die Bravo und Popcorn in der Chemie-Stunde aufgeklärt hat (oder war es doch das Pornoheftchen von M., das er bei seinem Vater "ausgeliehen" hatte?).

Danke Charlotte - schon lange nicht mehr beim Lesen so gelacht!

P.S.I Nur die Farbe des Umschlages passte nicht wirklich zu meinem Outfit.
P.S. II Anhand der Reaktionen im Biergarten scheinen doch mehr Menschen das Buch gelesen zu haben, als sie wirklich zugeben.