Mittwoch, 12. Januar 2011

Gesprächskritzelei (privat)



Heute mal wieder die persönliche Cashcow.

Auch wenn nichts …

… geschieht, möchte ich gerne darüber informiert werden.

Der Grundtenor ist verständlich und selbstredend - aber trotzdem verursacht er etwas in mir - nicht gewollt - aber trotzdem.

Parallelwelten - Realität oder Fiktion

Von aussen sah ich bereits das hell erleuchtete Fenster mit seiner Dekoration, das noch den letzten Rest von Weihnachtlichkeit ausstrahlte. Schon als ich die Treppenstufen hinaufstieg und sich mein Schlüssel im Schloss herumdrehte, hörte ich die nackten Füsse auf dem Parkettboden, die sich schnell in meine Richtung bewegten.

Das Haus lag bereits im Dunkeln, als ich bepackt mit meiner Tasche und nach gefühlten Minuten endlich den richtigen Schlüssel fand und die Haustür aufschloss - nur noch wenige Schritte bis zur Wohnung. Ich schloss auf und ein mir bekanntes Gefühl macht sich breit.

Die Treppenstufen zum Haus waren gefegt - der Besen stand noch am Geländer. Das Licht ging an, als ich meinen ersten Schritt auf die Stufe tat. Ich schloss die schwere dunkle Eichentür auf und trat in den dunklen Flur.

Noch bevor ich meine Tasche ablegen konnte, schmiegten sich dünne Arme um meine Hüfte und strahlend-blaue Augen schauten zu mir hoch. Ich ging in die Hocke und unsere Nasen berührten sich in einem immer währenden Ritual - das mit einer innigen Umarmung und einem Kuss endete.

Leise drang die Musik aus dem Wohnzimmer - ich stellte meine Tasche ab und verstaute den Inhalt meiner Jackentasche auf seinem vorbestimmten Platz, während ich eilig meine Jacke und meine Schuhe auszog. Ich ging durch den Flur und blieb im Türrahmen zum Wohnzimmer stehen - um das Bild, dass sich mir bot, aufzusaugen - um dieses kommende Ritual in seiner ganzen Summe zu geniessen.

Ich wanderte durch die Wohnung. Es war kalt und dunkel. Die automatischen Jalousien waren bereits heruntergefahren und der Kaminofen verströmte schon seit Stunden keine Wärme mehr. Ich legte meinen Mantel ab und begab mich in die Küche, um mir einen Tee aufzuschütten, um wenigstens die innerliche Kälte einen Moment abzuschütteln. Nur das Klicken der Standuhr durchdrang die einsame Stille im Haus.

Sie legte ihre Hand in meine und zog mich durch den Flur in Richtung ihres Zimmers. In dieser Bewegung schaffte ich es noch gerade meinen Schal abzulegen und meine Jacke zu öffnen. Ihre Augen blitzen vor Vergnügen und ich spürte an ihrer Lebendigkeit, das in ihrem Kopf die Gedanken nur so rasten und sie mir unbedingt etwas zeigen und mitteilen wollte, als wir schon in ihrem Zimmer ankamen.

Sie stand mit dem Rücken zum Esstisch gewand während ihre Hände sich auf diesem abstützen. Sie trug die neuen schwarzen Spitzenplateaupumps, die sie vor Tagen online bestellt hatte und das dunkle Etuikleid, deren gemeinsamer Einkauf mir noch sehr gut in Erinnerung war. Ihre Augen strahlten und ihre Lippen waren leicht geöffnet. Ich ging langsam auf sie zu - meine Hände umfassten ihr Gesicht und ich spürte Ihre weichen Lippen - ihre Zunge.

Mit dem frisch aufgebrühten Pfefferminztee in der Hand begab ich mich in die oberen Etagen des Hauses und öffnete die Tür zum Schlafzimmer. Ich fühlte die Schwere und die Müdigkeit, die schon den ganzen Tag auf mir lastete. Zuviel Gedanken schossen mir bereits seit Stunden durch den Kopf. Ich begann mein Hemd und meine Jeans aufzuknöpfen.

Worte und Wünsche prasselten auf mich nieder - flinke Hände wirbelten umher und nach einer klaren Äusserung, die mit einer gekonnten Verschränkung der Arme vor der Brust endete - schaute ich in ein offenes - auf Antwort wartendes Gesicht. Noch bevor ich nach Worten und Einwendungen suchte, wusste sie bereits, dass sie gewonnen hatte.

Ich schmeckte sie, ich sog ihren Geruch auf - meine Hände glitten über ihr Kleid immer tiefer. Meine Hände erspürten mit festem Druck die Konturen ihres Körpers bis zum Ende des Saums. Langsam schob ich meine Hand zwischen ihre Schenkel - spürte, wie sie leicht das Gewicht verlagerte, um sich weiter für mich zu öffnen und besseren Halt am Tisch zu finden.

Meine Jeans glitt zu Boden und während ich schon in der Bewegung Richtung Badezimmer war, streifte ich mein Hemd ab, um es mit einer Bewegung über die Stuhllehne zu werfen. Ich warf einen Blick in den Spiegel, strich gedankenverloren mit der Hand über meine Bartstoppel. Ich fühlte mich nicht nur müde - ich sah auch müde aus.

Aus ihren Mund hörte sich das alles ganz einfach an - und auch alle ihre Freundinnen würden das momentan machen bzw. hätten dies schon gemacht. Und überhaupt - für diese Farbe wäre sie ja bereits viel zu alt und überhaupt. Und schon wurde ich ins nächste Zimmer geschoben, um quasi den Worten auch direkt Taten folgen zu lassen.

Es war keine Feuchtigkeit, die meine Hand empfing - es war Nässe, die mich empfing. Mein Blick wanderte hinab, während meine beiden Händen bereits ihren Po umschlossen und ich sie mit einem Ruck auf dem Esstisch positionierte. Langsam strichen meine Hände über ihre Schenkel aufwärts, während sie fahrig begann, mir die Knöpfe meines Hemdes zu öffnen.

Diese wohltuende Nässe, die auf mich hernieder prasselte. Fast schon zu heiss spürte ich, wie das Wasser an mir hinablief - als ob ich etwas aus mir herausbrennen wollte. Ich schloss die Augen - verdrängte meine Gedanken und genoss den Moment und das Ich.

Hier kommt das hin und dort kann ich das machen und überhaupt - erzählte sie mir mit roten Wangen. Ich konnte nur noch nicken und einen tiefen Seufzer folgen lassen, als sie mir bereits in den Arm sprang und ins Ohr flüsterte, das ich doch bitte zustimmen solle. Und überhaupt - sie hätte schon alle Anderen gefragt und auch ihre Freundinnen würden sie in ihrem Vorhaben bestärken. Und überhaupt hätte sie mich ja soooo lieb.

Ihre Hände glitten unter mein Hemd - ich spüre, ihre Finger an meinem Rücken, wie sie mich feste an sich - zwischen ihre Schenkel - zog. Unsere Lippen pressten sich gierig aufeinander - und Zungen suchten eineinanander. Sie nestelte ungeduldig an meinem Gürtel - wie so oft musste ich bereitwillig Hilfe beim Öffnen leisten - doch für die Buttonleiste und das dazugehörige Befreien war nur sie zuständig - das wollte sie geniessen und fühlen - den immer währenden ersten Moment.

Nach einer gefühlten Ewigkeit drehte ich das Wasser ab und ging wieder ins Schlafzimmer. Der Pfefferminztee hatte bereits an seiner wohligen Hitze verloren - jedoch nicht an seinem Geschmack. Ich warf einen Blick auf mein Handy. Kein Anruf in Abwesenheit, keine SMS - überhaupt keine Nachricht war in den letzten Minuten eingegangen. Oder waren es Stunden und sogar Tage?

- Fortsetzung folgt - vielleicht

Dienstag, 11. Januar 2011

Gedankensplitter

Heutzutage erfolgen die Partyeinladungen einfach per Fa*ebook-Einladung und man kann bereits im Vorfeld erkunden, ob man aufgrund der "Nehme teil"/Nehme nicht teil-Liste" - in das Partycluster Beuteschema passt.

Auf der Party selber werden dann potentielle Opfer Gäste aufgrund ihrer Fa*ebook-Profile sondiert - man spart Frustpotential und unnötigen Smalltalk.

Umständlich mit feuchten Händen nach der Handynummer fragen? Fehlanzeige - die Annäherung erfolgt noch zwischen dem 5. und 8. Prosecco per mobilen Added-Funktion und gegenseitiger Bestätigung. Und sollte man den optimalen Zeitpunkt verpasst haben, um vor der Person seiner Wahl mit dem iphone herumzufurteln, bleiben einem noch die Möglichkeit, die Veranstaltungsliste am nächsten Tag zu durchforsten.

Wo bleibt der Reiz? Wo bleibt die Anstrengung? Wo bleibt dabei die Person und die wirkliche Interesse?

Gestern wurden mir im Rhythmus von wenigen Stunden drei Todesnachrichten zugetragen. Die Generation meiner Eltern liesst noch jeden Samstag sorgfältig die Todesanzeigen in der regionalen Tageszeitung. Wie wird es bei uns sein? Wird irgendwann unserer eigener Fa*ebook-Account zur Todesanzeige, Nachruf, Kondolenzbuch und man kann den Button drücken, ob man an der Beerdigung teilnimmt, nicht teilnimmt oder es noch nicht weiss? Und kommt dann der virtuelle Blumenkranz mit Widmung, den man verschicken kann?

Am nächsten Morgen befanden sich vier neue Freundschaftsanfragen in meinem Postfach.

//Nachtrag

Heute erreicht mich über Fa*ebook die Information, das gestern mein ehemaliger Klassen- und Englischlehrer im Alter von 62 Jahren gestorben ist.

Lieber Herr H. vielen Dank für das, das sie vor Jahren auf den Weg gebracht haben - nicht mal meine Mutter hat daran geglaubt - aber Sie.


Freitag, 7. Januar 2011

Ich hab ...

... Nacken!

Nein - kein Stiernacken und keinen dicken Hals (obwohl - so manchmal schon!)

Zwei Welten ...

... und doch miteinander verbunden wie zwei Seifenblasen, die aneinander haften und im Luftzug vibrieren. Jede Reaktion führt zwangsläufig zu einer Erschütterung der einen sowohl der anderen Welt.

Man betrog sich selber lernte mit der Zeit, die Erschütterungen so klein wie möglich zu halten - nur um das Messer nicht noch tiefer in die Wunde zu stossen - ohne zu erkennen, das dies noch viel mehr Schmerz hervorrief. Denn man war so sehr schuldbelastet fixiert - das man sich selber und sein Handeln nicht mehr wahrnahm.

2010 ist abgehakt - obwohl ich es nie wirklich abhaken kann - zu viele Dinge sind geschehen. Wunderschöne Momente durfte ich erleben, interessante Menschen traten in mein Leben und verschwanden so plötzlich, wie sie erschienen sind. Manche blieben mir auch 2010 ein Rätsel - und werden es wahrscheinlich immer bleiben.
Und ich weiss nicht, ob es an ihrer eigenen Sturheit oder am Leben selber liegt (und/oder an mir).

Aber auch Tiefschläge wurden versetzt - von "Freunden" und Familie. Und von mir - im besonderen von mir - wie ein trotziges übermüdetes Kind, das den wirklichen Ausgang/Auswirkung nicht erkennt und sich nur dadurch behelfen kann.

Im letzten Endspurt des Jahres fand ich meinen "Ausgang" oder zumindestens konnte ich das Schild und die dazugehörige Tür bereits erkennen. Aber ich spüre immer noch das Seifenblasengebilde um mich herum, das mich sehr langsam und vorsichtig in die Richtung des Ausganges gehen lässt (und die Hände, die nach mir greifen und Kopfschüttler, die den Weg säumen und mich am voran kommen hindern wollen).

2010 hatte ich tollen, leidenschaftlichen, verrückten, spontanen, kurzen, langen Sex.
2010 hatte ich lange keinen Sex mehr
2010 habe ich tiefe und gute Gespräche geführt
2010 habe ich die Stille mit mir genossen
2010 habe ich viel gelacht
2010 habe ich viel geweint
2010 habe ich Schmerz bereitet
2010 habe ich Schmerz erfahren
2010 habe ich vieles verloren
2010 habe ich einiges gewonnen
2010 habe ich Komplimente verteilt
2010 habe ich Komplimente erhalten - und kann damit immer noch nicht umgehen
2010 habe ich viel von meinem Selbstwertgefühl eingebüßt
2010 habe ich verloren
2010 habe ich gefunden

Die Mischung macht es - und die soll 2011 um einiges positiver sein.

Aber eine Hand werde ich nicht loslassen - es zu wissen und zu akzeptieren ist etwas anderes, als damit zu leben - und das muss einem bewusst sein, was das in seiner ganzen Konsequenz heisst und was damit verbunden ist.

Donnerstag, 6. Januar 2011