Samstag, 28. Februar 2015

Ich hätte es ...

… wissen müssen.

Nach langer Zeit habe ich mich mal wieder "überreden" lassen, mich zu daten.

Und ich frage mich gerade, welcher Teufel mich geritten hat bzw. warum ich trotz meines (aus meiner Sicht) gesundem Menschenverstandes nicht die "Versuche" im Keim erstickt habe.

Ich mag lange Telefonate im Vorfeld - und auch nicht gerade oberflächiges Geplänkel - doch wer mir direkt beim ersten Gespräch erzählt, das er bereits zwei (!) mal in "50 S*ades of Gre*" war und direkt danach angefangen hat, Buch 2 und 3 noch einmal zu lesen (man rechne mal die Zeit seit dem Kinostart aus!), dem sollte man besser die Telefonschnur …. sie wissen schon …. und  sich dann freundlich aber bestimmt für das nette Telefonat bedanken und auflegen.

Natürlich ist so eine solche Gesprächsvorlage Basis für weiteren Austausch und Kenntnisstand - worin dann nebenbei der Ex-Ehemann eingeflochten wird und die Gründe (warum gleichen die sich immer?) für den Zusatz "Ex".

Nur ein kurzer Kaffee in der Mittagspause - und nicht aus zeitlichen oder örtlichen Gründen, was ich erst vermutete - wurde gewünscht. Sondern - und da kommen wir wieder auf dieses 50SoG-Nummer - der Businesslook war gefragt. Und da ich in meiner Freizeit am liebsten in Jeans und T-Shirt rumlaufe, musste es die Mittagszeit sein.

Meine Damen - wenn sie diesen Rollenspiel brauchen - dann ziehen sie sich bitte gefälligst adäquat an!

Bei mir sollte es anders kommen.

36, ein hübsches Gesicht, ich schätze mal 165 cm, einen sehr ausladenden Po und Körbchengrösse D und lange lila Haare.

Woher ich gerade das mit dem Po und der Körbchengrösse weiss? Der Po steckte in einer sehr hellblauen Jeans - und mit steckte meine ich wirklich steckte, da die Jeans den Po eher teile. Und mir bei der Begrüssung ein solch ausladendes und einladendes Dekollete entgegengestreckt wurde, bei dem ich überlegte, wann ich das letzte Mal seit den 90ern ein solches Top gesehen habe.

Eingerahmt wurde dies mit einem schwarzen Blazer, auf deren Schultern Strass und Nieten befestigt waren. Hatte ich ein Revival verpasst? Und nach der Aussage, über den zweifachen Kleiderwechsel im Vorfeld - wollte ich nicht wissen, was die erste Kleiderwahl gewesen wäre. Seidenblousson?

Es war wirklich nur ein kurzer Kaffee in der Mittagspause - doch in dieser Zeit wechselte ihre Frisur von geflochtetem Zopf - zu offenen Haaren - zu Haare zum Pferdeschwanz gebunden - als würden allle Varianten einmal durchgespielt - und der Nacken perfekt in Szene gesetzt.

Und während ihre Hände immer wieder fleissig durch die Haare wanderten, erzählte sie mir von Ihrem alkoholisierten Stiefvater und warum sie so war, wie sie war. Warum sie immer die Kontrolle haben musste - und sich nichts Sehnlicheres wünscht, als die Kontrolle auch einmal abzugeben - aber wenn - nach genau ihren Vorstellungen.

30 Minuten - und das ganze Lebenskonstrukt - und ich wieder um ein Lebensereignis reicher…

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