… eine Kerze im Dom anzünden - so sprach meine Grossmutter immer - wenn in der Familie etwas passiert war oder eine wichtige Entscheidung anfiel.
Ich komme aus einer Familie - denen das Glaubensbekenntnis sehr wichtig ist - in der der Namenstag noch gewichtiger ist, als der eigentliche Geburtstag - und wo man sogar versuchte, mich - durch die Messdienertätigkeit- auf den richtigen
Ich habe ein zwiegespaltenes Verhältnis zur Gott, Kirche und Glauben - aber dieses Ich-gehe-eine-Kerze-anzünden hat sich in meiner Wahrnehmung eingebrannt - zu oft knieten wir schon als Kindern auf den hölzernen Bänken und saugten den Weihrauch ein.
… ich gehe eine Kerze anzünden - nicht im Dom - ich gehe zur schwarzen Mutter Gottes - in einem kleinen Raum mit wenigen Bänken … und nein, ich bete nicht für meinen Seelenfrieden - keine Wünsche, Gedanken, Linderungen für mich - noch nie.
Vor einem Jahr war ich öfters dort - für zwei Menschen - die mir sehr nahe standen und stehen - und einem davon hatte ich Leid zugefügt - damit sie endlich das Glück wieder finden und der Schmerz nicht so gross ist.
… ich gehe eine Kerze anzünden - für Jemanden, der die Tage eine Diagnose erhalten hat - weil ich nicht weiss, wie ich ihr am besten zur Seite stehen kann …
Hilflosigkeit kotzt mich an...
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