Mittwoch, 29. Juli 2009
Hamster
Seit längerer Zeit fühlte ich mich schon so, also ob ich ihn einem Hamsterrad stecken würde. Immer das gleiche Tempo und immer nur eine Laufrichtung. Immer die gleiche Routine.
Ich bin ein Kopf-Mensch. Bevor ich wichtige (und weitreichende) Entscheidungen fällen kann, wird alles von mir analysiert, verworfen, und wieder neu analysiert. So manchem in meinem Umfeld kommt mit diesem, meinem eigenen Tempo, nicht klar. Aber diesem Tempo ist mir wichtig, nicht als Eigenschutz, sondern Schutz für die mir nahe Stehenden. Denn Entscheidungen betreffen immer viele Menschen um einen herum.
P.S. Und passend zum Hamster wurde mir heute beim Allergietest mitgeteilt, das ich gegen Hamsterhaare allergisch bin.
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3 Kommentare:
Dann ist wohl anzunehmen, dass das nicht dein Hamster ist, der da seine Runden dreht. Das mit Entscheidungen ist bei mir ganz ähnlich und passt auch gut zu einer Diskussion die ich vor ein paar Tagen hatte, in der es darum ging, wie schön es doch wäre, wenn jeder als freier Mensch, alles tun und lassen könne, was er will. Und eben auch nicht nur als Phrase, sondern dads man sich dieses Recht innerhalb einer Beziehung bitteschön auch zugestehen sollte.
Sehr schön, dass du angesprochen hast, dass von deinen Entscheidungen eben auch viel für andere Menschen abhängt, darum geht es doch eigentlich, Verantwortung und Rücksichtnahme.
Schwieriges Thema: „freier Mensch, alles tun und lassen könne, ... dieses Recht innerhalb einer Beziehung auch zugestehen sollte“. Was verstehst Du unter „alles tun und lassen können“? Wie weit geht diese Freiheit, ohne dass man andere Personen verletzt. Wofür dann noch eine Beziehung? Nur als Rettungsanker oder Heimathafen? Was ist, wenn sich beide die Freiheiten erlauben und zugestehen – jedoch nur einer sie ausnutzt. Sind dadurch nicht wiederrum Konflikte vorprogrammiert? Oder ist die Suche nach der Freiheit oder den Freiräumen nur ein Wunsch, da das eigentlich ausgewogene Geben und Nehmen in der Beziehung sich eher in ein „nur“ Geben entwickelt hat – und man dadurch nur den verstärkten Wunsch nach Veränderungen und einmal nur „Nehmen“ hat?
Wichtiger finde ich die Frage, wie weit die Verantwortung und Rücksichtnahme gehen darf – so weit, das sie einen
Selber in seinem Denken und Handeln schadet – Selbstschaden vor Schaden anderer? Oder doch Egoist sein? Ich denke, auch hier ist der Grad der Rücksichtsnahme/Verantwort sehr schmal.
Also ich bin ja eher jemand der alles sehr (zu?) genau nimmt, ist da ein Wort dann habe ich sogleich die Goldwaage zur Hand und darum heißt "alles tun und lassen" in meinem Verständnis eben auch alles. Und sowas ist meiner Meinung nach im realen Leben nicht praktikabel, egal um was für Beziehungen es sich nun handelt. Mal angenommen ein Paar lebt eine sogenannte offene Beziehung, auch da muss es feste Regeln geben, es gibt keine zwei, drei oder vllt sogar vier Menschen, die zu jeder Zeit 100% dieselben Bedürfnisse haben und schon ensteht der Punkt dass einer auf den anderen Rüchsicht nehmen müsste. Freitagabend, wir wollten feiern gehen, jetzt geht es mir aber nicht gut, ich kann nicht mit, nimmt mein Freund Rücksicht und bleibt mit mir zu Hause, verzichtet mirzuliebe, weil ihm mein Wohl wichtiger ist oder geht er allein und denkt sich , die kommt den einen Abend auch ohne mich klar, ich geht Party machen. Sowas pendelt sich innerhalb einer Beziehung ein man merkt ja schon recht früh wie beim Partner die se Aspekte gelagert sind und stellt sich eben darauf ein oder nicht.
So ziemlich jeder Mensch wird irgendwann in die Lage kommen, sich um Eltern oder Großeltern kümmern zu müssen, oder Kinder, würde nie funktionieren, wenn jeder immer nur das täte was er gerade will. Die Liste ist endlos, in der angesprochenen Diskussion ging es eigentlich nur darum, dass man dem Partner nicht Bescheid geben muss, wo ich bin, was ich mache, mit wem ich unterwegs bin, wann ich nach Hause komme usw. Klar muss man nicht immer alles haarklein ausdiskutierten, aber im Groben bin ich schon gern informiert, mit einem Partner teile ich doch sschließlich mein Leben und wenn ich das nicht will, dann kann ich auch in eine WG ziehen.
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