Freitag, 6. März 2015

Willst Du jemals wieder ...

... Deinen eigenen Schutzwall abreissen und Menschen an Dich heranlassen?

Wir hatten uns schon über Monate nicht mehr gesehen geschweige von einander gehört. Wir hatten uns damals kennengelernt, als der Selbsthass auf mich am Grössten war - als es mir nicht um Menschen ging - sondern um meinen eigenen Schmerz oder besser gesagt meine eigene Wut und Selbstverachtung. Wir vögelten uns zu dieser Zeit sporadisch das Gehirn heraus - sie verfluchte und beschimpfte mich, sobald sie ihrem eigenen Orgasmen näher kam. Es gib mir nicht um Nähe oder Liebe - wahrscheinlich nur für die Momente, sein eigenes Leben zu spüren - das man verloren glaubte (hatte).

Sie suchte nach mehr - was ich ihr nicht geben konnte und so verlief es im Sande, bis mich vor ein paar Tagen eine Mail von ihr erreichte.

Ob ich glücklich wäre, ob ich endlich wieder andere Menschen an mich heranlasse. Ob ich mit der Vergangenheit abgeschlossen hätte (für die ich selber verantworlich war) .....

Im Nachhinein denke ich, das sie mich damals sehr gut einschätzen konnte - weil sie selber eine Getriebene war - vor ihrer eigenen Vergangenheit, von ihren eigenen Ängsten und Sehnsüchten.

Und nein - aus meinen eigenen gemachten Gründen nicht - zu sehr bin ich wahrscheinlich noch mit der Vergangenheit verbunden und weil mir bis dato kein Mensch mehr begegnet ist - auch wenn es sich gelohnt hätte - und die meisten zu viel Angst davor haben, wirklich zu sehen, was dahinter ist und zu erfahren, das sie letztendlich nicht das bekommen, was sie sich ersehen.

Und so höre ich zu, wie Sophie mit Anfang 20ig im Kofferraum über die Grenze kam, eine Zeitlang mit einem langhaarigen Musiker liiert war und dann mit Anfang 30ig in eine spißige Vorortfamilie einheiratete, aus der sie vor einem Jahr flüchtete. Oder von Kirsten, die mir nach der Begrüssung bereits ihr berufliches Leid bzw. alle Sorgen und Nöte innerhalb der Marketingabteilung schilderte. 

Jeder hat seine Sorgen und Nöte - und braucht Freunde, die zuhören können, die Antworten aus einem anderen Blickwinkel geben können - aber die Muster der Gespräche wiederholen sich - wahrscheinlich auch, weil der Gesprächshorizont oder die Schnittfläche zu mir zu klein ist.


Die besten bzw. interessantes Gesprächsverläufe gibts aus meiner Sicht eher mit Vodka, GinTonic, Astra, etc. - weil die meisten sich dann ehrlicher und direkter verhalten.

Aber wer traut sich schon ehrlich zu sein - auch zu sich selber - und auch Dinge einzugestehen?


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